Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der die schützenden Hüllen der Nervenfasern (Myelin) angegriffen werden. Die Krankheit verläuft
oft schubweise, kann aber auch chronisch-progredient voranschreiten. Die Symptome sind vielfältig – sie reichen von Gefühlsstörungen, Muskelschwäche, Sehstörungen bis hin zu Spastiken,
Erschöpfung (Fatigue) oder Gleichgewichtsstörungen. Für viele Betroffene bedeutet MS nicht nur eine körperliche Einschränkung, sondern auch eine seelische Belastung.
Denn mit der Diagnose gehen oft Unsicherheiten, Ängste vor dem Fortschreiten der Erkrankung und das Gefühl des Kontrollverlusts einher. Alltag und Lebensplanung müssen neu gedacht werden – oft
verbunden mit dem Wunsch, den eigenen Körper wieder besser zu verstehen und aktiv zu unterstützen. Gerade hier kann eine ganzheitliche Begleitung wie die chinesische Medizin eine wertvolle
Ergänzung sein.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird MS als eine Erkrankung verstanden, bei der äußere pathogene Faktoren – insbesondere Wind, Kälte und
Feuchtigkeit – in tiefere Schichten des Körpers eindringen und dort den Fluss von Qi und Blut blockieren. Wind spielt dabei eine besondere Rolle: Er gilt als der „Anführer der tausend
Krankheiten“, weil er ständig in Bewegung ist, plötzlich zuschlägt und vielfältige Symptome hervorruft – ganz ähnlich wie die wechselhaften Schübe bei MS.
Doch Wind allein erklärt das Bild nicht. Oft liegt auch eine Schwäche der inneren Organsysteme zugrunde: Eine geschwächte Milz kann Feuchtigkeit
nicht transformieren, die Nieren liefern nicht genug Substanz und Stabilität, und eine gestörte Leberenergie führt zu innerer Spannung und fehlender Koordination. Auch das Gleichgewicht zwischen
Yin und Yang – zwischen Ruhe und Aktivität, Stabilität und Bewegung – ist häufig gestört.
Das Ziel der Behandlung ist es daher, die Blockaden im Energiefluss zu lösen, den inneren Wind zu beruhigen und die Wurzeln zu stärken. Mit Akupunktur, chinesischer Kräutertherapie und unterstützenden Verfahren versucht die TCM, das Nervensystem zu regulieren, die Regenerationskräfte des Körpers zu fördern und den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen.
🔸 Schädelakupunktur nach Yamamoto (YNSA)
Diese spezielle Form der Akupunktur arbeitet mit Arealen am Schädel, die reflektorisch mit dem Gehirn und dem zentralen Nervensystem verbunden sind. Sie eignet sich besonders gut bei
neurologischen Erkrankungen wie MS und kann helfen, Muskelspannung zu regulieren, Bewegungsfunktionen zu verbessern und auch Erschöpfungszustände positiv zu beeinflussen.
🔸 Klassische Körperakupunktur
Die Akupunktur entlang der Meridiane dient dazu, den Energiefluss zu harmonisieren, Blockaden zu lösen und das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Je nach Symptombild werden spezifische
Punkte gewählt – z. B. zur Linderung von Spastiken, zur Unterstützung der Verdauung oder zur Stabilisierung des Geistes („Shen“).
🔸 Chinesische Kräutertherapie
Individuell abgestimmte Kräutermischungen ergänzen die Behandlung von innen: Sie stärken die konstitutionellen Schwächen, bauen das Qi wieder auf, beruhigen das Nervensystem und wirken
ausgleichend auf Yin und Yang. Auch Fatigue, Schlafstörungen oder emotionale Begleiterscheinungen wie Angst oder Reizbarkeit lassen sich so häufig bessern.
Die Chinesische Medizin versteht sich als begleitende Therapie zur schulmedizinischen Behandlung. Unser Ziel in unserer Praxis in Hamburg Altona ist es, Ihre Lebensqualität zu verbessern, Ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren und Ihnen zu helfen, mit der Erkrankung einen besseren Umgang zu finden – körperlich wie seelisch.
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